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Zickzackhausen

Der Anhaltische Siedlerverband, gegründet von Heinrich Peus 1923, hat bis 1930 in mehreren anhaltischen Städten bemerkenswerte Siedlungshäuser und ganze Siedlungen für Geringverdiener gebaut. Unter dem Chefarchitekten Leopold Fischer aus Wien errichtete er zeitgleich und in Konkurrenz mit der Gropius-Siedlung Törten in Dessau-Ziebigk die aus 180 Häuser bestehende Knarrbergsiedlung. Er setzte hier mit dem Gartenarchitekten Leberecht Migge ein einzigartiges ökologisches Konzept der Selbstversorgergärten und Stoffkreisläufe um. 

 

Direkt nach der Fertigstellung der Dessauer Siedlung projektierte der Verband für Bernburg am nördlichen Stadtrand eine gewaltige Siedlung mit 2800 Häusern, die im Gegensatz zu Dessau jedoch um 45° gedreht zur Straßenflucht stehen sollten, um somit u.a. die Grundstücksbreiten zu erhöhen. 1928 wurde jedoch nur der Bau von 90 Häusern genehmigt. Architekt Leopold Fischer ließ Haus und Garten nach denselben Prinzipien wie in Ziebigk errichten.

In der Zeit der Klassischen Moderne entstanden in Deutschland nur zwei Siedlungen in der markanten Häuserstellung. Das Zickzackhausen in Frankfurt am Main besteht jedoch aus dreigeschossigen Mietshäusern. Das Zickzackhausen in Bernburg ist somit die einzige Siedlung dieser Art, bei der für Arbeiter, kleine Angestellte und kleine Beamte Wohneigentum mit Selbstversorgergärten geschaffen wurden. 

Infostelen: Horst-Heilmann-Straße, vor der Einmündung in die Magdeburger Chaussee.

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