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Wassily Kandinsky
1866 – 1944

Wassily Kandinsky

„Kandinsky hatte in Dessau eine ungeheuer schöpferische Phase, vielleicht sogar die produktivste seines ganzen Lebens“, schreibt Nina Kandinsky, die Frau des Bauhaus-Meisters Wassily Kandinsky, in ihren Erinnerungen an ihre gemeinsame Dessauer Bauhauszeit. Zwischen 1925 und 1933 seien 289 Aquarelle und 259 Bilder entstanden und jedes Blatt, jedes Bild sei ein vollendetes Werk gewesen.

Als Walter Gropius den aus Moskau stammenden Maler 1922 an das Bauhaus holte, war dem Bauhaus-Gründer und -Direktor ein großer Wurf gelungen. Denn Kandinsky, der einstige Mitbegründer der Gruppe des „Blauen Reiters“, hatte in der Kunstwelt bereits einen großen Namen. Als Künstler und Pädagoge wurde Kandinsky einer der wichtigsten und prägendsten Bauhaus-Meister. Er leitete unter anderem die Werkstatt für Wandmalerei, unterrichtete im Vorkurs „Abstrakte Formelemente“ und „Analytisches Zeichnen“ und übernahm später den Unterrichtsbereich „Freie Malerei“. 1926 publizierte Kandinsky mit seiner Schrift „Punkt und Linie zur Fläche“, in der er sich mit der abstrakten Malerei beschäftigte. eines der bedeutendsten Bücher seiner Zeit.

Wie kein zweiter Bauhaus-Meister engagierte sich Kandinsky zudem für schul- und stadtpolitische Belange. Schon bei den Verhandlungen zum Umzug des Bauhauses nach Dessau hatte der Künstler zusammen mit seinem Malerfreund Paul Klee eine aktive Rolle gespielt, später verteidigte er die Hochschule gegen alle Anwürfe und hielt ihr bis zu ihrer Schließung 1933 die Treue Der stellvertretende Bauhaus-Chef pflegte Kontakte zum Dessauer Bürgertum, entwarf Bühnenbilder und besuchte Konzerte. „Ich bewundere vor allem die physische Kraft, die nötig war, um eine so unglaubliche Leistung zu vollbringen“, schrieb Nina Kandinsky.

„Ich sah all meine Farben im Geiste, sie standen vor meinen Augen.“
Wassily Kandinsky

Der Bauhaus-Meister gilt heute als einer der Pioniere der abstrakten Malerei und Bahnbrecher der Kunst im zwanzigsten Jahrhundert. Einblicke in sein Privatleben bekommen Dessau-Besucher in seinem Haus in der Meisterhaus-Siedlung: Das Doppelhaus bewohnten Kandinsky und seine Familie zusammen mit der Familie Klee, zu der Familie Kandinsky intensive freundschaftliche und künstlerische Verbindungen unterhielten.

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